Das in den 70er und 90er Jahren erbaute Erlebnisbad Zeller Land hatte einen massiven Sanierungsbedarf; besonders die Technik war sehr veraltet. Steigende Heizölkosten, immer wieder defekte Blockheizkraftwerke machten den Betrieb zu einem täglichen Balanceakt und Anfang 2024 schließlich unmöglich.
Bereits im Jahr 2016 hatte der Verbandsgemeinderat daher die Erstellung einer Studie zur konzeptionellen Neuausrichtung des Bades beschlossen. Nach weiteren erforderlichen Studien hatte der Verbandsgemeinderat am 04.03.2020 fraktionsübergreifend einstimmig festgestellt, dass das Vorhalten eines Schwimmbades für die Verbandsgemeinde Zell (Mosel) von unabdingbarer Notwendigkeit ist und deshalb tiefgreifende Planungen zu damals geschätzten Gesamtkosten von 16,6 Millionen Euro beauftragt. Infolge der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges musste die Kostenschätzung allerdings Mitte 2022 auf 24,8 Millionen Euro aktualisiert werden.
Der Bund fördert den Bau des Bades aus dem „Bundesprogramm Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur (SJK 2020/2022)“ mit der höchstmöglichen Fördersumme von 6 Millionen Euro. Zudem wird das Freibad mit 1,12 Millionen Euro durch das Land aus der Sportanlagenförderung 2024 gefördert. Beide Fördersummen sind zweckgebunden. Für die Verbandsgemeinde verbleibt ein Anteil von rund 17,6 Millionen Euro.
Den Kern der zukünftigen Schwimmhalle bildet ein großzügiges 25 Meter Becken, welches aus dem Ursprungsbau von 1970 erhalten geblieben ist. Weiterhin befinden sich in der Halle ein Lehrschwimmbecken und ein Planschbecken. Im Außenbereich ist ein weiteres 25 Meter Becken, sowie ein Wasserspielplatz (Splash Park) vorgesehen. Eine besondere Attraktion des Bades ist die 60 Meter lange Riesenrutsche mit separatem Landebecken. Die Außenanlagen bieten mit Liege-, Spaß- und Kinderspielflächen einen hohen Erholungswert. Große Fensterelemente an der Südseite öffnen das Bad zur Mosel und ermöglichen bei schönem Wetter die Verbindung von Innen- und Außenbereich durch großzügige Gebäudeöffnungen. Die umfangreiche Schwimmbadtechnik ist im Obergeschoss untergebracht, wo sich außerdem ein Verwaltungsbereich und die Sozialräume befinden. Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Flusswasser-Wärmepumpe und die Flachdächer sind großzügig mit Photovoltaikelementen ausgestattet.

In seiner Rede betonte Bürgermeister Hoffmann die Wichtigkeit eines attraktiven Bades für das ganze Zeller Land. „Ein Schwimmbad ist mehr als ein Bauwerk mit Wasserbecken. Es ist ein Raum der Gemeinschaft. Ein Ort, an dem Kinder das Schwimmen erlernen, Familien Zeit miteinander verbringen, Senioren sich gesund und gelenkschonend bewegen können und Sportlerinnen und Sportler ihrer Leidenschaft nachgehen. Neben dem großen Mehrwert für die Menschen hier vor Ort ist das Schwimmbad aber auch für unseren Tourismusstandort von großer Bedeutung.“
Bürgermeister Hoffmann dankte besonders den Fördergebern, ohne deren Unterstützung eine Umsetzung nicht möglich wäre. Außerdem bedankte er sich bei allen am Projekt Beteiligten, den Mitgliedern verschiedener Gremien auf VG- und Gemeindeebene, seinem Amtsvorgänger Karl Heinz Simon, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, den Planungsbüros und nicht zuletzt den ausführenden Fachfirmen.

Innenminister Michael Ebling lobte den Bau des wichtigen Schwimmbads: „Mit dem Spatenstich für den Neubau des Erlebnisbades Zeller Land geben wir heute den offiziellen Startschuss für ein Projekt, das die Lebensqualität in der gesamten Verbandsgemeinde nachhaltig verbessern wird. Ich freue ich mich, dass wir Generalsanierung und Ersatzneubau von Landesseite mit über 1,1 Millionen Euro unterstützen können. Damit investieren wir nicht nur in eine generationenübergreifende Begegnungsstätte hier in Zell, sondern auch in den Schwimmsport und die Schwimmausbildung in der ganzen Region. Durch diese Baumaßnahme können hier auch in Zukunft Kinder sicher schwimmen lernen, Familien gemeinsam Zeit verbringen und Menschen aller Generationen Sport und Erholung finden.“

Auch Landrätin Anke Beilstein hob in Ihrem Grußwort die Bedeutung eines Schwimmbades für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Tourismusdestination Cochem-Zell hervor und dankte den Mitgliedern des Verbandsgemeinderates für ihre mutige Entscheidung.

Danach sprach Dr. Jochen Fritz vom Planungsbüro Fritz Planung GmbH über das Bauprojekt und betonte, wie gut sich das zukünftige Bauwerk in die schöne Mosellandschaft einfügen werde und stellte noch einmal die Highlights des Projektes dar.
Im Anschluss befüllte Bürgermeister Hoffmann eine Zeitkapsel mit folgendem Inhalt:
- Urkunde mit Unterschriften der am Spatenstich beteiligten Personen,
- Rede von Bürgermeister Hoffmann,
- aktuelle regionale Zeitungen,
- Planunterlagen des Schwimmbades,
- Euro-Münzen und eine Flasche Wein.
Die Kapsel wird beim Mauerbau in den Grundstein eingelassen.
Abschließend nutzten die Gäste bei Kartoffelsuppe und Käsekuchen die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch zu verschiedenen Themen in der Verbandsgemeinde.