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Die Mosel mit Blick auf den Stadtteil Merl

Zwei wegweisende Investitions-Entscheidungen auf den Weg gebracht

Zwei wegweisende Investitions-Entscheidungen auf den Weg gebracht


Zwei wegweisende Investitions-Entscheidungen brachte der Werkausschuss des Abwasserwerks der Verbandsgemeinde Zell jetzt auf den Weg.

In der Ortsgemeinde Grenderich soll die noch aus den 60er Jahren stammende Kläranlage (Tropfkörper) durch einen Neubau ersetzt werden.

Die Neubaulösung ist Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, deren Vorschlag sich der Werkausschuss nun anschloss. Mit dem Kläranlagenneubau für 550 EW auf dem bestehenden Kläranlagengelände unter Berücksichtigung noch nutzbarer Anlagenteile wird damit die günstigste Variante realisiert.

Weiter geprüfte Varianten waren auch der Anschluss der Gemeinde Grenderich über Druck -und Freispiegelleitungen an die Kläranlage Blankenrath,  der Anschluss an die Kläranlage Liesenich mit Erweiterung der dortigen Anlage und auch der Anschluss an die Kläranlage Zell-Bullay-Alf. Verbandsgemeindeübergreifend war aber auch der Anschluss an die Kläranlage Briedern (Verbandsgemeinde Cochem) untersucht worden.

Die im Werkausschuss vorgestellte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Neubau der Kläranlage in Grenderich mit einem Investitionsvolumen von 1.595.000 EUR und einem Projektkostenbarwert (also der Langzeitbetrachtung der Wirtschaftlichkeit) von 2.906.000 EUR auch auf lange Sicht die wirtschaftlichste Variante darstellt. Dem schloss sich der Werkausschuss an. Die Ingenieur- und Architektenleistungen werden nunmehr europaweit ausgeschrieben.

Für den Zeller Barl hatte das Abwasserwerk bereits 2015 ein Ingenieurbüro mit der Erstellung eines Generalentwässerungsplans beauftragt. Hierbei sollte die Entwässerung unter Berücksichtigung auch der langfristigen Entwicklungen auf dem Barl analysiert sowie zukunftsweisende Sanierungsmaßnahmen ausgearbeitet werden. Derzeit wird das Barler Schmutzwasser durch Kaimt, über die Fußgängerbrücke und weiter über Zell und Merl zur Kläranlage nach Bullay geführt.

Nach Vorstellung verschiedener Alternativen hat der Werkausschuss sich jetzt dafür entschieden, die Wohngebiete Barl I und II sowie das Gewerbegebiet künftig über eine neu zu verlegende Freigefälle- und Dükerleitung unmittelbar an die Kläranlage in Bullay anzuschließen. Dies führt zu einer wesentlichen Entlastung der bisherigen Leitungsstrecke. Hinsichtlich des Wohngebietes Barl III soll eine Anbindung, nicht direkt realisiert, zumindest jedoch mit eingeplant werden.

Diese neue Konzeption hatte sich im Zuge der Untersuchungen nicht nur als sinnvoll, sondern auch in einer Kostenvergleichsberechnung als die wirtschaftlichste Variante gezeigt. Die Investitionskosten hierfür liegen bei 1.532.000 EUR, der der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zugrunde liegende sog. Projektkostenbarwert bei 1.577.428 EUR.

Die Planungsleistungen will das Abwasserwerk nunmehr zeitnah ausschreiben. Mit dieser Baumaßnahme sollen die Entwässerungsprobleme auf dem Barl und insbesondere in Zell-Kaimt endlich gelöst werden.

Darüber hinaus beschloss der Werkausschuss, die Planungsleistungen für die Erneuerung von schadhaften Hauptkanalhaltungen und Kanalhausanschlüssen (Schmutz- und Niederschlagswasser) in verschiedenen Straßen des Wohngebietes „Barl I“ in Zell zu vergeben. Die dortigen Schmutzwasser- und Niederschlagswasserkanalisation wurde im Jahr 2016 untersucht. Dabei wurden Schäden (u.a. Scherbenbildung und Undichtigkeiten) festgestellt.

In den Jahren 2016 und 2017 hat das Werk in einem ersten Schritt alle Schmutzwasser-Haupthaltungen, bei denen eine grabenlose Sanierung (sog. Schlauchliner) möglich war, saniert. Hierdurch konnten knapp 2/3 der Schmutzwasser-Straßenleitungen im Wohngebiet „Barl I“ bereits saniert werden.

Die Schmutzwasser-Haupthaltungen sowie die SW-Kanalhausanschlüsse im Wohngebiet „Barl I“, die nicht auf diese Art renoviert werden konnten, sollen nunmehr in vier Bauabschnitten im offenen Graben erneuert werden. Im ersten Bauabschnitt soll die Erneuerung der schadhaften Schmutzwasser-leitungen (Haupthaltungen und Grundstücksanschlüsse) in den Straßen Talblick, Bergwinkel, Meisenweg, Lärchenweg und im freien Gelände erfolgen. Im Akazienweg, Birkenweg und Tannenweg sind nur noch die Schmutzwasser-Grundstücksanschlüsse zu erneuern, die Straßenleitungen konnten dort allesamt grabenlos saniert werden.

Auch im Bereich der Niederschlagswasserkanalisation im Wohngebiet „Barl I“ sind verschiedene Haltungen (Straßenleitungen) im Tannenweg und im  Gelände sowie Grundstücksanschlüsse im Akazienweg, Bergwinkel, Birkenweg, Lärchenweg, Meisenweg, Talblick und Tannenweg, erneuerungsbedürftig.

Nach dem vorliegenden Kanalsanierungskonzept, belaufen sich die genannten Sanierungsmaßnahmen auf rund 720.000 EUR (brutto). Finanziert wird die Maßnahme über Beiträge der Grundstückseigentümer, 35 % Fördermittel des Landes sowie über eine Kreditaufnahme des Abwasserwerks.